Zeche Waltrop
Nach 20 Jahren wieder in Waltrop
Die Leinwand der FilmSchauPlätze stand am 4. August inmitten der liebevoll restaurierten Gebäude der Zeche Waltrop. Gegründet Anfang des 20. Jahrhunderts, dürfte die Zeche heute vielen Menschen eher als Hauptsitz der Firma Manufactum bekannt sein, die für den Kino-Abend mit einem Imbiss- und Getränkestand auch das Catering übernommen hatte. Nicht nur die 300 erlaubten Plätze vor der Leinwand waren alle besetzt, auch die Führungen im Vorprogramm waren schon im Vorfeld ausgebucht. Auch hier hatten die FilmSchauPlätze Publikum nicht nur aus Waltrop angezogen, sondern auch aus der näheren und weiteren Umgebung.
Bei der Begrüßung dankte Anna Fantl Claudia Schänzer vom Kulturbüro Waltrop, dem Mitveranstalter vor Ort, für die hervorragende Organisation unter Pandemie-Bedingungen. Sie erinnerte daran, dass Waltrop vor rund 20 Jahren schon mehrmals FilmSchauPlatz gewesen sei, damals aber beim Schiffshebewerk Henrichenburg; und auf ihre Frage, ob im Publikum jemand schon damals dabei gewesen sei, meldeten sich tatsächlich drei Zuschauer. Anschließend stellte sie das Filmprogramm mit dem Vorfilm „Ascona“, in dem es um Minigolf geht, und dem Hauptfilm „Der Junge muss an die frische Luft“ vor. Neben dem Zeitkolorit in beiden Filmen passe vor allem der Hauptfilm gleich doppelt zu Waltrop, denn er spiele „um die Ecke“ und sei auch teilweise in der Nähe gedreht worden. Die Leinwand blieb trocken und beide Filme kamen bei den Zuschauer:innen sehr gut an. So blieben die meisten denn auch bis zum Ende und trugen zum kräftigen Schlussapplaus bei.
Ruhrpott 1972. Der pummelige, neunjährige Hans-Peter wächst auf in der Geborgenheit seiner fröhlichen und feierwütigen Verwandtschaft. Sein großes Talent, andere zum Lachen zu bringen, trainiert er täglich im Krämerladen seiner Oma Änne. Aber leider ist nicht alles rosig. Dunkle Schatten legen sich auf den Alltag des Jungen, als seine Mutter nach einer Operation immer bedrückter wird. Für Hans-Peter ein Ansporn, seine komödiantische Begabung immer weiter zu perfektionieren. Die berührende Kindheitsgeschichte eines der größten Entertainer Deutschlands, Hape Kerkeling, beruht auf seinem gleichnamigen autobiographischen Bestseller.
Regie: Caroline Link;
mit Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhrig, Joachim Król, Maren Kroymann
D 2018, 100 min.
FSK: ab 6 Jahre
»ASCONA« beschäftigt sich mit einem Ort, der aus der Zeit gefallen scheint, sich seit den 1950er Jahren nicht verändert hat, aber immer noch existiert. Ein Minigolfplatz wird zur Analogie einer Gesellschaftsanalyse.
Regie: Julius Dommer
KHM 2019, 15 Min.