Burg Vondern
Klein, aber fein: Ein FilmSchauPlatz aus dem 15. Jahrhundert
1266 stand hier in Oberhausen schon ein „festes Haus“, im 15. Jahrhundert entstand dann die erste Burg Vondern, und im 21. Jahrhundert wurde der historische Burghof nun wieder zum Open Air-Kino. Alle 120 erlaubten Plätze waren besetzt, dazu kamen ein paar Zaungäste, die es sich auf der Wiese außerhalb der Burg gemütlich gemacht hatten. Im Burghof schenkte der „Pop Up Irish Pub“ Whisky und Guinness aus und die drei Musikerinnen der „Psychedelic Folk-Band“ Brisinga sorgten im Vorprogramm für die passende akustische Atmosphäre. Walter Paßgang, Vorstand des Förderkreises Burg Vondern e.V., erzählte anschließend dem gut gelaunten Publikum unterhaltsame Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Burg, der Betreiber des „Pop Up Irish Pub“ Jan Kühr erläuterte das ungewöhnliche Konzept des Burg-Caterings.
Sabine Bergforth vom Kulturbüro Oberhausen, dem Veranstalter vor Ort, und Anna Fantl von der Film- und Medienstiftung NRW begrüßten das Publikum. Sabine Bergforth wies darauf hin, wie oft Oberhausen schon bei den FilmSchauPlätzen dabei war – nicht nur vor Jahrzehnten schon einmal auf Burg Vondern, auch auf dem Alten Markt, dem Marktplatz Osterfeld, dem Saporoshje-Platz und anderen wurde die Leinwand schon aufgebaut – und schloss damit, dass das längst nicht alle schönen Ecken in Oberhausen seien. Anna Fantl wies aus aktuellem Anlass, der vergleichsweise geringen Zahl der Plätze in Oberhausen, noch einmal darauf hin, dass die FilmSchauPlätze in diesem Jahr nicht so stattfinden könnten wie sonst. „Eine wesentliche Idee der FilmSchauPlätze ist es eigentlich, dass alle interessierten Zuschauer:innen unsere Filme sehen können, aber dieses Jahr ist es wegen der Corona-Lage einfach nicht möglich. Sollten wir die Reihe deshalb ganz absagen?“ Dann stellte sie ein Filmprogramm mit „Doppelwhopper“ vor: Vorfilm wie Langfilm wurden von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert. Der Vorfilm „Bis zum letzten Tropfen“ kam sogar mit einem Preis der Kurzfilmtage Oberhausen im Gepäck und erntete viel Beifall. Zahlreiche Lacher gab es dann auch beim Langfilm „Enkel für Anfänger“, einer wunderbar gespielten Ensemble-Komödie, deren Held:innen allesamt Senior:innen sind – wenn auch nicht Jahrgang 1266.
Auf Nordic Walking und Senioren-Kurse an der Uni haben die Rentner Karin, Gerhard und Philippa keine Lust. Und mit Kindern und Enkeln hatten Karin und Gerhard bislang auch so gar nichts am Hut. Deshalb verhilft Philippa, die als Paten-Oma von Leonie das Leben voll auskostet, den beiden zur unverhofften Großelternschaft. Im Handumdrehen haben sie zwei »lebhafte« Paten-Enkel zu versorgen, eine riesige Hüpfburg im Garten stehen und Lego-Steine an den Füßen kleben. Drei nicht mehr ganz blutjunge Anfänger treffen auf Familienwahnsinn für Fortgeschrittene: hyperaktive Patchwork-Geschwister, stirnrunzelnde Helikoptereltern und alleinerziehende Mütter mit ihren Tinder-Profilen inklusive.
Regie: Wolfgang Groos
mit Heiner Lauterbach, Barbara Sukowa, Maren Kroymann, Günther Maria Halmer u.a.
D 2020, 104 min.
FSK: ab 6 Jahre
Ein Infusionsständer bewahrt seinen Patienten mit einer Chemotherapie vor dem Tod. Doch die Therapie ist schmerzhaft und der verzweifelte Patient verliert den Mut. Wäre da nicht der pflichtbewusste Infusionsständer, der den Sterbenden mit einer Hingabe pflegt, die an Besessenheit grenzt. Denn: Die Therapie endet erst mit dem letzten Tropfen.
Idee und Realisation: Simon Schnellmann
KHM 2018, 5 Min.