Hubertusplatz
Unendliche Weiten: Udo Lindenberg kehrt in die westfälische Provinz zurück
Der Hubertusplatz in Velen dürfte einer der großzügigsten FilmSchauPlätze in der Geschichte der Reihe gewesen sein: eine scheinbar unendlich große Wiese am Waldrand und geradezu ideal für einen Open Air-Kinoabend, bei dem auf Abstand geachtet werden muss. Rund 450 Zuschauer:innen waren gekommen und hatten immer noch reichlich Platz.
Zudem liegt Velen nicht weit entfernt von Udo Lindenbergs Geburtsort Gronau, beides beschauliche Orte in der westfälischen Provinz, so dass „Lindenberg! Mach dein Ding“ praktisch zum Heimspiel wurde. Das Stadtmarketing Velen und GiG Marketing Velen Ramsdorf e.V., die beiden Veranstalter vor Ort, hatten für das Rahmenprogramm ein paar besondere kulinarische Angebote auf die Beine gestellt. Am Getränkestand gab es, natürlich, Eierlikör, dazu weitere Drinks, die zum Film und seiner Zeit passten. Fürs leibliche Wohl konnten die Besucher:innen vorgepackte Kisten mit in den 70er Jahren beliebten Getränken und Snacks kaufen. Bei Gummibärchen und Chips ließen sie sich dann von Andreas Schleicher mit passender Musik unterhalten.
Zur Begrüßung lobte Anna Fantl denn auch das Organisationstalent der Velener Partner besonders. Dann kündigte sie das Filmprogramm an, das letzte in einer Woche, in der die FilmSchauPlätze durchweg filmstiftungsgeförderte Filme gespielt hätten und damit vier wunderbare und ganz unterschiedliche Open Air-Kinoabende gestalteten. Anschließend begrüßte auch Bodo Ehling, Vorsitzender des GiG Marketing Velen Ramsdorf e.V., das entspannte und gut gelaunte Publikum. Und dann hieß es „Film ab“ für den Vorfilm „Aussterben“ und „Lindenberg! Mach dein Ding“ –angesichts langer Haare und Schlaghosen machte sich im Publikum endgültig Nostalgie breit, am Ende wurde kräftig geklatscht.
Von seiner Kindheit im westfälischen Gronau bis zum ersten, alles entscheidenden Bühnenauftritt in Hamburg 1973, von seinen Anfängen als hochbegabter Jazz-Schlagzeuger und seinem abenteuerlichen Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis in der libyschen Wüste, über Rückschläge mit seiner ersten LP bis zu seinem Durchbruch mit Songs wie »Mädchen aus Ost-Berlin« oder »Hoch im Norden« und »Andrea Doria« und insgesamt 4,4 Millionen verkauften Tonträgern: »Lindenberg! Mach dein Ding« erzählt die Geschichte eines Jungen aus der Provinz, der eigentlich nie eine wirkliche Chance hatte, und es doch geschafft hat, Deutschlands bekanntester Rockstar zu werden – ein Idol für Generationen in Ost und West.
Regie: Hermine Huntgeburth,
mit Jan Bülow, Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch
D 2019, 135 min.
FSK: ab 12 Jahre
Eine Nacht in Frankfurt – inmitten der Großstadtlichter ziehen ein Sohn und dessen Vater durch die Straßen, um gemeinsam den Geburtstag ihres alkoholkranken Freundes Joshi zu feiern. Im Alkoholrausch geben sich der Vater und Joshi zunehmend als gebrochene Seelen zu erkennen – diesem elenden Schicksal will der Sohn entfliehen.
Drehbuch & Regie: Thilo Vogt
ifs 2019, 14 min