Ein wetterfester FilmSchauPlatz in Rees
Fünf Fußballvereine bei knapp 22.000 Einwohnern – was lag näher, als in Rees den Film „Der ganz große Traum“ über die Anfänge des Fußballs in Deutschland zu zeigen? Dass das Publikum der FilmSchauPlätze sich nicht vom Regen beeindrucken lässt, zeigte sich hier ganz deutlich: Knapp 400 Besucher versammelten sich auf dem historischen Marktplatz, obwohl es kurz vor Beginn des Filmprogramms noch kräftig goss. Das hielt auch den Buena Ressa Music Club nicht auf, der im Vorprogramm für beschwingte Stimmung sorgte. Wieder waren einige Besucher extra angereist – eine Zuschauerin hatte sogar eine Übernachtung in einem umgebauten Kuhstall gebucht, um dabei zu sein.
Anna Fantl von der Filmstiftung und Bernd Hübner vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Rees begrüßten die Gäste, freuten sich, dass Rees zum ersten Mal dabei war und sprachen den Anwesenden ihren Respekt für ihre Unerschrockenheit aus. Belohnt wurden die Gäste dann mit dem Kurzfilm „Heimspiel“ von Bogdana Vera Lorenz und dem Langfilm – und mit einer Filmvorführung, die bis zum Abspann trocken blieb.
Der junge Lehrer Konrad Koch tritt nach längerem Englandaufenthalt 1874 seinen Dienst an einem Braunschweiger Gymnasium an. Englisch soll er unterrichten, Feindessprache also, denn in Braunschweig herrschen Zucht, Tugend und Ordnung nach preußischem Staatsideal. Da das auch die Schüler so sehen, holt der idealistisch und weltoffen gestimmte Koch seinen Joker aus dem Gepäck. Es ist ein Lederball, den es mit dem Fuß zwischen die Pfosten eines Tores zu treten gilt. Bei der Jugend kommt das gut an, das Lehrerkollegium und der Förderrat der Schule sind dagegen not amused und setzen Koch mit der Drohung auf Entlassung unter Druck. Der hat auch deshalb viel zu verlieren, weil er sich in die liebreizende Klara verliebt hat.
Regie: Sebastian Grobler
Mit Daniel Brühl, Burghart Klaußner, Thomas Thieme, Justus von Dohnanyi, Axel Prahl
Drama, Kostümfilm
D 2010; 109 Min., FSK 0
Hooligan und Ethiklehrer – Andreas Vossen ist beides. Als ein neuer Schüler sein Doppelleben bedroht, beginnt ein Zweikampf, der den Lehrer in beiden Welten in die Enge treibt.
Regie: Bogdana Vera Lorenz
2009, 22 Min.
ifs Köln