Im Das Amphitheater im Heiligenhauser Hefelmannpark war bis zum letzten Platz gefüllt, das Publikum lagerte auf den Grashängen um die Senke und drängte sich an den Biertischen der Gastronomie: 450 Filmfans waren am 17. Juli zum Auftakt der FilmSchauPlätze 2025 gekommen. Schon weit vor dem Film saß man zusammen, plauderte, ließ sich Würstchen oder Popcorn schmecken oder probierte den hausgemachten Rhabarberschnaps, der an einem der Stände angeboten wurde. Vor allem aber lauschten die Heiligenhauser – und etliche eigens angereiste Gäste – der Band „vision stadtfest“: Sieben junge Männer, die mit Klavier, Saxophon, Schlagzeug, Posaune, Bass und Gesang bravourös Jazz- und Pop-Klassiker spielten. Sie ernteten einen Riesenapplaus und durften den Platz schließlich nicht ohne Zugabe – „Take Five“(!) – verlassen.
Anna Fantl begrüßte das Publikum dann gemeinsam mit den Organisator:innen vor Ort, André Saar vom Stadtmarketing Heiligenhaus und Elisabeth Fux vom Arbeitskreis Kultur. Fantl erinnerte an die außergewöhnlichen FilmSchauPlätze, die schon in Heiligenhaus stattgefunden hätten – auf einer stillgelegten Autobahn etwa oder dem Flugfeld Heiligenhaus, wo die Vorführung fast einem Sturm zum Opfer gefallen wäre. Ihre anschließende Spontanumfrage ergab, dass etliche Gäste eigens für den FilmSchauPlatz nach Heiligenhaus gekommen waren.
Fantl dankte Ruth Ortlinghaus, der Sprecherin des Arbeitskreises Kultur, die es geschafft habe, die FilmSchauPlätze auch diesmal wieder nach Heiligenhaus zu holen, wofür es Zwischenapplaus gab. Schließlich erklärte sie kurz, warum 2025 „Die Welle“ gezeigt wird – ein ungewohnt ernster Film für ein Open Air-Kino. Zum einen erinnere der Platz im Park an ein Klassenzimmer, zum anderen passe der Film, da sei sie sich mit Ruth Ortlinghaus einig, in die Zeit: Am Beispiel einer Schulklasse spiele er auf packende Weise durch, wie leicht es sei, Menschen in einem autokratischen Regime „gleichzuschalten“. Dann stellte sie André Saar vor, der mit seinen Helfer:innen die Organisation vor Ort übernommen hatte und dafür kräftigen Beifall bekam. Elisabeth Fux begrüßte das Publikum als Vertreterin von Ruth Ortlinghaus, die mit über 90 leider an diesem Abend nicht dabei sein könne. Nach Grüßen an Ortlinghaus, für die es wieder Beifall gab, dankte sie allen Helfer:innen und der Band. Anna Fantl stellte kurz den Vorfilm, „DEUTSCH+“ vor, dann richteten sich alle Blicke auf die Leinwand.
Schon der Vorfilm bekam Beifall von einem hochinteressierten Publikum. „Die Welle“ packte die Zuschauer:innen sichtlich, im Amphitheater im Hefelmannpark herrschte gespannte Stille bis zum Ende.
Bild: Stadt Heiligenhaus
Rainer Wenger ist Gymnasiallehrer und soll seinen Schülern in einer Projektwoche erklären, was Autokratie ist. Die Schüler sind der einhelligen Meinung, so etwas wie der Nationalsozialismus könne sich heute nicht mehr wiederholen. Jetzt startet Wenger ein Experiment: Er ernennt sich zur Leitfigur und stellt neue Regeln auf, z.B. »Macht durch Disziplin«. Zunächst beginnt alles harmlos, die neu gegründete Bewegung »Die Welle« kommt gut an. Aber bald gerät die Lage außer Kontrolle: Andersdenkende werden ausgeschlossen, Gewalttaten geschehen.
R: Dennis Gansel
mit Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt
D 2008, 107 Min.
FSK ab 12 Jahre
Bild: Constantin Verleih
Was ist „deutsch“? Wie deutsch ist jemand, der/die eine „andere“ Hautfarbe hat als „die Deutschen“? Gibt es etwas, das über das „Deutschsein“ hinausgeht“? Eine alltägliche Szene in einem Frisörsalon beantwortet diese Fragen auf überraschende Weise.
R: Margit Schild
P: Schild/Havemann GbR,
Initiative temporäre Kunsträume e.V.
D 2024, 5:19 Min.
Bild: Margit Schild