
SDas münsterländische Billerbeck war Gastgeber für hunderte von Besucher*innen eines rundum gelungenen FilmSchauPlatzes. Schon das Begleitprogramm kam enorm gut an: Knapp 600 Menschen füllten den Billerbecker Dom, als Kantor Lukas Maschke ab 18.30 Uhr Stadionhymnen und Filmmusik auf der Orgel spielte. Von Schalke 04, Dortmund, Köln oder Düsseldorf bis zur Champions League Hymne, Fußballfans kamen auf ihre Kosten. Dazwischen streute er Filmmusiken vom „König der Löwen“ bis zu „Stolz und Vorurteil“ ein und brachte schließlich mit „We Will Rock You“ das ganze Publikum zum mitstampfen und -klatschen. Am Ende ließ man ihn mit stehenden Ovationen nur sehr zögerlich gehen.
Vom Dom führte der Weg dann zur Leinwand bei Billerbecks Bahnhof, wo es sich rund 500 Menschen erwartungsvoll vor der Leinwand bequem machten. Ungewöhnlich viele Familien, Kinder und Jugendliche waren gekommen, um das Filmprogramm zu sehen. Bei der Begrüßung erklärte Anna Fantl, Projektleiterin der FilmSchauPlätze, noch einmal das Konzept. Bei nur sechs möglichen Orten sei die Auswahl in diesem Jahr schwer gewesen, doch Billerbeck sei dabei, weil der Ort „einfach schön ist“. Dazu kämen die liebevolle Vorbereitung und das großartige Rahmenprogramm – das FilmSchauPlätze-Publikum scheine einen Riecher dafür zu habe, sagte sie mit Blick auf die vollen Reihen. Judith Schäpers von der Stadt Billerbeck, die Organisatorin vor Ort, dankte ihrem Team anschließend ausdrücklich und bekam ihrerseits von der Bürgermeisterin Marion Dirks einen herzlichen Dank für ihre Arbeit. Dirks erinnerte sich, wie sie vor vielen Jahren die Idee von Sommerveranstaltungen in Billerbeck eingeführt hatte. Zum Gelingen habe Judith Schäpers über die Jahre maßgeblich beigetragen. Fantl erzählte, dass in Wahljahren Bürgermeister*innen immer besonders gern bei den FilmSchauPlätzen auftreten, doch hier läge die Sache anders: „Frau Dirks tritt nicht mehr an und kommt trotzdem“, lobte sie unter Gelächter.
Bevor Fantl die Filme vorstellte, bat sie den jüngsten Helfer, den Sohn von Judith Schäpers, nach vorn und fragte ihn, warum er die FilmSchauPlätze toll fände? „Hier gibt es immer gute Filme“, war die entschiedene Antwort. Auf dem Programm stand „Mutterseelenallein“ von Michelle Blum, ein Kurzfilm aus Nordrhein-Westfalen. „Keine leichte Kost“, sagte Fantl, doch das Publikum folgte aufmerksam. Der Hauptfilm „Wochenendrebellen“ von Dennis Gansel dann begeisterte alle Zuschauenden, am Ende gab es viel Beifall für die Filme und den rundum gelungenen Abend.
Bild: Michael Cords

Mirco ist beruflich bedingt viel unterwegs, während seine Frau das Familienleben organisiert. Der 10-jährige Sohn Jason ist Autist, und sein Alltag besteht aus täglichen Routinen und festen Regeln. Als der Familie Jasons Wechsel auf eine Förderschule nahegelegt wird, ist auch Mirco gefordert. Er schließt einen Pakt mit seinem Sohn: Jason verspricht, sich alle Mühe in der Schule zu geben, wenn Mirco ihm hilft, einen Lieblingsfußballverein zu finden. Dazu will er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga live in ihren jeweiligen Stadien erleben. Er stellt seinen eigenen Kriterienkatalog auf, und Vater und Sohn finden auf ihren Reisen durch Deutschland ohne die heimischen Routinen ein ganz neues Lebensgefühl.
R: Marc Rothemund
Mit Florian David Fitz, Aylin Tezel, Cecilio Andresen, Joachim Król
D 2023, 109 Min.
FSK ab 6 Jahre
Bild: Leonline

Sunny streift durch die nächtlichen Gänge der Palliativstation, unfähig sich nach dem Tod der Mutter von diesem Schwellenraum
zu lösen. Sie trifft auf Carla, die ebenfalls
an diesen Ort gebunden zu sein scheint. Gemeinsam warten sie bis zum Morgen.
R und B: Michelle Blum
KHM 2025, 14 Min.
Bild: Michelle Blum