Im Zeichen der blauen Ponchos: Regen beim FilmSchauPlatz Bösensell
Auf dem gemütlichen Kirchplatz der Johannikirche in Bösensell stand die Leinwand der FilmSchauPlätze am 23. Juli fast im Dauerregen. Dennoch waren gut 60 Besucher:innen gekommen und ließen sich die Laune nicht verderben. Die Organisatoren verteilten blaue Regenponchos, Getränkestand und Grillzelt waren überdacht, das Publikum verteilte sich in dichten Grüppchen unter jedem Regenschutz rund um den Platz. Die Bösenseller Heri Koch und Stefan Wiesbrock, die mit zwei Gitarren und Cover-Versionen von Pop-Oldies für Stimmung sorgten, spielten unter einem Zeltdach, in den Regenpausen versammelten sich Fans und Zuhörer:innen davor und applaudierten großzügig.
Anna Fantl von der Filmstiftung und Markus Kleymann, Kulturamtsleiter der Gemeinde Senden, traten schließlich in einer Regenpause vor das Publikum, das es sich inzwischen vor der Leinwand so bequem wie möglich gemacht hatte. Wie sich herausstellte, waren nicht nur Bösenseller da, sondern auch Zuschauer:innen aus Gescher oder Gummersbach. Fantl und Kleymann führten im Dialog ein, erklärten das Konzept FilmSchauPlätze, erinnerten an die vielen Orte im Münsterland, wo die FilmSchauPlätze schon zu Gast waren und warben für die nächsten Termine der Reihe. Auf die Frage, warum in Bösensell „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ gezeigt wurde, antwortete Kleymann, dass der Film seiner Ansicht nach während der Coronazeit zu kurz gekommen sei und man das nun nachholen wolle. Fantl ergänzte, dass Felix Krull eigentlich überallhin passe, denn „Hochstapler gibt es überall“. Einig waren sie sich mit dem Publikum, dass die FilmSchauPlätze wiederkommen sollten, Vorschäge für neue Orte würden gern entgegengenommen.
Das Filmprogramm begann mit der Kurzfilm-Komödie „Herman the German“ von Michael Binz, der einige Lacher bekam. Dann begann der Hauptfilm, und trotz anhaltendem Regen blieben die Hälfte der Zuschauer:innen bis zum Schluss. Open Air für Abgehärtete!
Rahmenprogramm
Eröffnet wird der Kinoabend ab 19 Uhr mit dem Bösenseller Heri Koch, der mit seinem Partner Stefan Wiesbrock für einen musikalischen Einstieg sorgt. Die Bösenseller Gastronomie wird an dem Abend dafür sorgen, dass niemand hungrig oder durstig nach Hause gehen muss.
Anfahrt
Navi:
St. Johannes Baptist, 48308 Senden
ÖPNV:
Bahnhof Bösensell auf der Strecke Münster – Essen
Foto: Gemeinde Senden / Dirk Ferichmann
Felix Krull erhält die Gelegenheit, in einem Pariser Luxushotel als Liftboy zu arbeiten. Er lässt sein altes Leben in einem gutbürgerlichen Haushalt hinter sich. Im Hotel wird er aufgrund seiner Anpassungsgabe schnell zum Oberkellner. Vor allem die weiblichen Gäste mögen ihn. Felix trifft auf Marquis Louis de Venosta, der unglücklich in die lebhafte Zaza verliebt ist. Die beiden tauschen ihre Identitäten, damit Felix ihm so ein Leben mit seiner Angebeteten ermöglichen kann. Für Felix bedeutet das den Verlust seiner eigenen großen Liebe, aber damit kommt er zurecht. Schließlich ist seine noch größere Leidenschaft die Veränderung und der gesellschaftliche Aufstieg. Sein Meisterstück liefert er am Königshof von Lissabon ab, wo er beweisen kann, dass ihm in Sachen Betrügereien niemand das Wasser reichen kann…
Regie: Detlev Buck
mit Daniel Kehlmann, Detlev Buck, Liv Lisa Fries
D 2021, 114 Min.,
FSK ab 12 Jahre
Foto: Warner
Herman ist Anfang 50 und muss seine Zentralangst finden, um das Furchtzentrum in seinem Kopf zu reaktivieren. Dadurch wird er gezwungen, jede Phobie der Welt auszutesten, um wieder normal zu werden.
Regie und Buch: Michael Binz,
2015, 15 Min.
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Foto: KHM