Vogelsang IP Geschichte vor Ort und auf der Leinwand: Burg Vogelsang in Schleiden
Burg Vogelsang in Schleiden war ein besonders geschichtsträchtiger FilmSchauPlatz. Die Leinwand stand mitten im weitläufigen Innenhof des Besucherzentrums und rund 150 Besucher:innen waren zum Open Air-Kinoabend gekommen. Viele von ihnen hatten an den Führungen im Vorprogramm teilgenommen und erlebten, wie eng verzahnt Film und Ort hier waren: Die Nazi-Uniformen, die sie gerade noch in der Ausstellung gesehen hatten, begegneten ihnen anschließend in „Der Pfad“ auf der Leinwand.
Der Film von Tobias Wiemann mit Julius Weckauf und Volker Bruch erzählt die Geschichte zweiter Kinder auf der Flucht vor den Nazis und fand auf Vogelsang ein hoch konzentriertes und aufmerksames Publikum, das auch nach Filmende noch lebhaft über den Film diskutierte. Anna Fantl von den FilmSchauPlätzen und Geschäftsführer Thomas Kreyes begrüßten die Gäste und stellten die FilmSchauPlätze beziehungsweise den Ort kurz vor. Auf Fantls Frage, was das „IP“ in Vogelsang IP eigentlich bedeute, erläuterte Kreyes, dass man IP für „Internationaler Platz“ gewählt habe, weil mit dem Wort „Burg“ normalerweise etwas anderes assoziiert wird und man angesichts der Vergangenheit dieses Ortes einen neuen Namen gesucht hätte.
Nach einem extrem heißen Tag, an dem auch beim Aufbau der Leinwand der Schweiß in Strömen geflossen war, konnte es sich das Publikum dann bei frischeren Abendtemperaturen vor der Leinwand gemütlich machen und sah nicht nur „Der Pfad“, sondern auch den Vorfilm „Armed Lullaby“, der Fluchtgeschichten von georgischen Kindern 1993 erzählt und damit perfekt in einen stimmigen Open Air-Kinoabend passte.
Rahmenprogramm
19:00 Uhr – 20:00 Uhr: Führung durch die ehemalige NS-Ordensburg;
20:00 Uhr – 21:00 Uhr: Führung durch die Dauerausstellung. Ausgewählte Fotos, Objekte und Dokumente werden ausführlich erläutert und vorgestellt.
Eine Anmeldung ist erforderlich,
fon +49 (0)2444 91579-11
per Mail : buchung@vogelsang-ip.de
Anfahrt
Navi:
Vogelsang 70, 53937 Schleiden
Über die B 266 aus Richtung Gemünd bzw. Einruhr
Foto: Vogelsang IP
1940: Der kritische Journalist Ludwig Kirsch möchte gemeinsam mit seinem Sohn Rolf von Frankreich nach Amerika fliehen. Rolf ist ein aufgeweckter Junge, der sich in fantasievolle Tagträume verliert, um sich so von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges abzulenken. Immer an Rolfs Seite ist sein Hund Adi. Seine Mutter ist bereits in New York und wartet auf die beiden. In Marseille angekommen, spitzt sich die Lage zu. Der einzige Weg nach Spanien ist ein steiniger Pfad über die Pyrenäen. Das 12-jährige elternlose Hirtenmädchen Nuria soll die beiden über die gefährliche Trasse führen. In Portugal hoffen sie auf ein Schiff, das sie nach New York in die Freiheit bringt. Doch als der Vater in Gefangenschaft gerät, sind die beiden Kinder auf sich alleine gestellt.
Regie: Tobias Wiemann
mit Julius Weckauf, Volker Bruch, Nonna Cardoner
D 2022, 100 Min.,
FSK ab 6 Jahre
Foto: Warner Bros. Ent.
Der Animationsfilm zeigt vier Fluchtwege, die Kinder nehmen mussten, um aus ihrer Heimatstadt zu fliehen. Die Fluchtszenarien entsprechen den tatsächlichen Gegebenheiten während des Massakers von Sochumi 1993, das die georgische Zivilbevölkerung der abchasischen Hauptstadt erleiden musste.
Regie: Yana Ugrekhelidze
KHM 2019, 8 min
Foto: Yana Ugrekhelidze