Kloster Gravenhorst
Kino im Klosterhof: Gut 400 Besucher:innen im Kloster Gravenhorst in Hörstel
Der Innenhof des Klosters Gravenhorst im nördlichen Münsterland wurde gestern Abend zum Open Air-Kino für die bildgewaltige Dokumentation „Heimat Natur“ von Jan Haft. Mehr als 400 Besucher:innen waren gekommen, um sich nicht nur das Filmprogramm anzuschauen, sondern auch an zahlreichen Führungen durch das Kloster und das dort ansässige DA Kunsthaus teilzunehmen. Für die musikalische Begleitung war ebenfalls gesorgt, das Duo Robin Wiersbin und Benjamin Sazewa sorgte mit Akustik-Pop für Stimmung. Zu Beginn des Abends stellte Sara Dietrich vom Kreis Steinfurt das Rahmenprogramm vor: Zur Auswahl standen Führungen durch die Ausstellungen wie auch historische Führungen zum Klosterleben – so plauderte zum Beispiel Thorsten Lücke in der Rolle eines preußischen Kammerdieners über die Aufhebung des Klosters oder Verena Lücke als Dienstmagd über das Klosterleben um 1803. Zahlreiche Besucher:innen nahmen die Gelegenheit wahr, alle Führungen waren sehr gut besucht.
Die Einführung in das Filmprogramm übernahm Projektleiterin Anna Fantl, die zunächst dem Vorführer Eero Sossinka und dem Team für ihren Einsatz dankte: Als der Projektorenhänger der FilmSchauPlätze nicht durch die Toreinfahrt passte, hatte Sossinka kurzerhand in Bielefeld einen neuen Wagen besorgt, der technische Aufbau war dadurch erst in letzter Sekunde kurz vor Filmbeginn abgeschlossen. Dieser spontane Einsatz sei es, der die FilmSchauPlätze auszeichne, sagte Fantl unter dem Beifall des Publikums. Als Vorfilm lief „Louis I. König der Schafe“ von Markus Wulf. Ein ungewöhnlicher und aufwändig produzierter Kurzfilm, so Fantl, der schon auf der Berlinale 2022 gelaufen sei. „Das war wirklich etwas ganz Besonderes“, fanden auch die Zuschauer*innen und klatschten kräftig.
Im Kunsthaus ginge es auch immer um gesellschaftlich relevante Themen, hatte zuvor Sara Dietrich erklärt. So befasse sich die Ausstellung „Hidden Landscapes“ mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur, und der Film „Heimat Natur“, der Natur sinnlich erfahrbar macht, sei dafür eine wunderbare Ergänzung. Auch das Publikum ließ sich gern von den außergewöhnlichen Bildern gefangen nehmen und applaudierte zum Schluss des Filmabends noch einmal kräftig.
Rahmenprogramm
Große Kunst-Ausstellung »Hidden Landscapes«, Führungen zu Kunst und Geschichte sowie Leckereien aus dem Café Clara; Anmeldung zu den Führungen unter: 02551- 6942-15
Anfahrt
Navi:
Klosterstr. 10, 48477 Hörstel
ÖPNV:
über Osnabrück oder Rheine zum Bahnhof Hörstel. Ab hier ca. 3 km schönen Fußweg (z.T. am Kanal entlang) bis zum Kunsthaus oder Nutzung eines TaxiBus (0251 14480444)
»Heimat Natur« ist eine bildgewaltige Reise durch die Natur unserer Heimat, von den Gipfeln der Alpen bis an die Küsten und in die Tiefen von Nord- und Ostsee. Dazwischen liegt ein filmischer Streifzug durch dampfende Wälder, flirrende Moore, über rosablühende Heiden und die bunte Kulturlandschaft rings um unsere Dörfer und Städte. In außergewöhnlichen Bildern zeigt er diese Natur von ihrer schönsten Seite, und untersucht dabei den Zustand der heimischen Lebensräume. Erzählt von Grimme-Preisträger Benno Fürmann vermittelt »Heimat Natur« die Erkenntnis, dass es eine unserer wichtigsten Aufgaben ist, unsere Natur zu bewahren und wiederherzustellen.
Regie: Jan Haft
mit Benno Fürmann (Erzähler)
D 2021, 96 min.
FSK: ab 0 Jahre
An einem windigen Tag findet Louis, das Schaf, eine Papierkrone und wird damit zu Louis I., dem König der Schafe. Er spricht zu seinem Volk, zähmt die Natur, initiiert Feste, trennt die Schafe nach Farben und entscheidet, wer was tun darf. Alles geht seinen königlichen Gang. Zumindest bis zum nächsten Windstoß.
Regie: Markus Wulf
Produktion: Hübner/ Wallenfels mit autumn song production + Irrelevant Media
DE 2022, 9min